FDZ-Newsletter 49 (12/2024)

Themen der Ausgabe 49:

Neue Datensätze am FDZ

FoeDisEs

Neue Kollegin

Veranstaltungen

Programm der FDZ-Frühjahrsakademie (März 2025)

VerbundFDB-Symposium auf der GEBF 2025

Rückblick auf die META-Rep-Konferenz 2024 in München

Studien im Blickpunkt

Rückblick auf 2024 und Ausblick auf 2025

Neue Datensätze am FDZ

FoeDisEs

(DOI: 10.5159/IQB_FoeDisEs_SUF_Off-site_v1)

Ab Januar 2025 stellen wir für Sie die Daten des Projekts „Sondierungsvorhaben zur Diagnostik und Förderung bei schulischen Entwicklungsstörungen (FoeDisEs)“ zur Nachnutzung bereit. Das Projekt wurde zur Vorbereitung des zweiten Rahmenprogramms Bildungsforschung durchgeführt.

Die Pilotstudie untersuchte den Zusammenhang zwischen schulischen Entwicklungsstörungen und psychischen Belastungen bei Schülerinnen und Schülern.

Zudem wurden Diagnostik- und Förderwerkzeuge entwickelt.

An der Studie nahmen 4.520 bayerische und hessische Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Jahrgangsstufe mit ihren Eltern teil. Die Erhebung erfolgte online mithilfe einer App. Die Kinder bearbeiteten Tests in Deutsch, Mathematik und einen Intelligenztest. Ergänzend füllten sie Fragebögen zu Themen wie schulisches Selbstkonzept, Mobbing, Depressionen und Ängsten aus. Die Eltern machten detaillierte Angaben zur Vorgeschichte ihrer Kinder sowie hinsichtlich internalisierender und externalisierender Verhaltensauffälligkeiten und den motorischen Fähigkeiten.

FoeDisEs liefert wertvolle Informationen zur gesundheitlichen und psychologischen Situation von Schulkindern. Damit unterscheidet sich die Studie von anderen Bildungsstudien und ergänzt unseren Datenbestand um neue Möglichkeiten für Forschungsarbeiten.

Hier können Sie die Daten online beantragen.

Neue Kollegin

Seit dem 01.10.2024 ist Dr. Janine Buchholz als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsdatenzentrum am IQB tätig. Im Bereich „Nachwuchsförderung“ übernimmt sie die Programmplanung der FDZ-Methodenakademien. Zudem wird Sie an unserem FDZ die Aufbereitung und Bereitstellung von Daten aus Large-Scale-Assessment-Studien verantworten. Zuvor arbeitete sie als Postdoc am IQB im Projekt Technologiebasiertes Assessment (TBA II) und hat sich dort mit den Möglichkeiten adaptiven Testens im Kontext der Vergleichsarbeiten (VERA) beschäftigt.

In ihrer Forschung befasst sich Dr. Buchholz unter anderem mit den motivationalen Effekten bei der Bearbeitung von Tests und Fragebögen. Ihre letzte Veröffentlichung thematisiert den Einfluss von Skalenformaten auf das Antwortverhalten:

Ulitzsch, E., Buchholz, J., Shin, H. J., Bertling, J., Lüdtke, O. (2024). Using a novel multiple-source indicator to investigate the effect of scale format on careless and insufficient effort responding in a large-scale survey experiment. Large-scale Assessments in Education, 12, 18. https://doi.org/10.1186/s40536-024-00205-y (frei zugänglich)

Veranstaltungen

Programm der FDZ-Frühjahrsakademie (März 2025)

Die nächste Akademie des FDZ am IQB bietet eine breite Auswahl an Workshops für Teilnehmende mit unterschiedlichem Wissensstand – von Grundlagen bis zu spezialisierten Themen.

Die Workshops finden vom 11. bis 14. März 2025 als Videokonferenz via Zoom statt.

Zu folgenden Themen werden Workshops (WS) angeboten:

Teil 1: Di., 11.03., 9 – 13 h

Teil 2 Mi., 12.03., 9 – 13 h

WS 1

Einführung in R

(Kai Jannik Nehler, Universität Frankfurt)

Teil 1: Di., 11.03., 9 – 13 h

Teil 2: Mi., 12.03., 9 – 13 h

WS 2

Einführung in die Latent Class Analyse

(Dr. Leonard Tetzlaff, DIPF Frankfurt a. M.)

Teil 1: Di., 11.03., 14 – 18 h

Teil 2: Mi., 12.03., 14 – 18 h

WS 3

Einführung in die Item-Response-Theorie (IRT)

(Dr. Carmen Köhler, DIPF Frankfurt a. M.)

Teil 1: Di., 11.03., 14 – 18 h

Teil 2: Mi., 12.03., 14 – 18 h

WS 4

Einführung in Strukturgleichungsmodellierung

(Dr. Theresa Rohm, Universität Bremen)

Teil 1: Do., 13.03., 9 – 13 h

Teil 2: Fr., 14.03., 9 – 13 h

WS 5

Grafiken mit R

(Dr. Lena Keller, Universität Potsdam)

Teil 1: Do., 13.03., 9 – 13 h

Teil 2: Fr., 14.03., 9 – 13 h

WS 6

Latent Change Score Modelling (in English)

(Dr. Takuya Yanagida, Universität Wien)

Teil 1: Do., 13.03., 14 – 18 h

Teil 2: Fr., 14.03., 14 – 18 h

WS 7

Introduction to conceptual replication analysis

(in English)

(Dennis Kondžić, Freie Universität Berlin)

Teil 1: Do., 13.03., 14 – 18 h

Teil 2: Fr., 14.03., 14 – 18 h

WS 8

Mehrebenen-SEM in R

(Dr. Takuya Yanagida, Universität Wien)

(Änderungen vorbehalten)

Anmeldeschluss: So., 16. Februar 2025

Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unter:

http://www.iqb.hu-berlin.de/institut/v/v005

VerbundFDB-Symposium auf der GEBF 2025

Im kommenden Jahr wird der Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB) auf der 12. Tagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) mit einem Symposium zum Thema „Forschungsdaten und Open Science – Praktische Hinweise zum Erheben, Teilen und Nachnutzen von Forschungsdaten und Angebote des Verbund Forschungsdaten Bildung“ (Chairs: Aleksander Kocaj & Sonja Bayer) vertreten sein. Die 12. GEBF-Tagung findet vom 27. bis 29. Januar 2025 an der Universität Mannheim statt und steht unter dem Motto „Bildung als Schlüssel für gesellschaftliche Herausforderungen: Interdisziplinäre Beiträge aus der Bildungsforschung“.

Unser Symposium findet voraussichtlich am Dienstag, 28.01.2025, von 15.15 – 16.45 Uhr statt. Es richtet sich an alle Forschenden, die selbst Daten erheben, dies planen oder an Sekundäranalysen interessiert sind. Das Symposium umfasst vier Einzelbeiträge und illustriert die Angebote des VerbundFDB entlang des Data Life Cycle. Dabei werden ausgewählte Open Science-Praktiken einbezogen. Der Fokus liegt auf praktischen Hinweisen sowie aktuellen Herausforderungen im Hinblick auf die ethisch-rechtlichen Anforderungen bei der Datenerhebung, des Forschungsdatenmanagements in Einklang mit Förderrichtlinien, dem Datenteilen und -finden sowie der Durchführung von Sekundäranalysen.

Wir freuen uns, Sie auf der 12. GEBF begrüßen und mit Ihnen gemeinsam diskutieren zu können!

Rückblick auf die META-Rep-Konferenz 2024 in München

Vom 28. bis 31. Oktober 2024 fand die internationale und interdisziplinär ausgerichtete META-REP-Konferenz zu Meta-Forschung und Fragen der Replizierbarkeit und Reproduzierbarkeit in den Sozial-, Verhaltens- und Kognitionswissenschaften statt. Neben interessanten Workshops und Keynotes zu den Themen Replication Games & Forecasts, Kriterien für belastbare und lohnenswerte Forschung, Multiversumsanalysen und Datenmanagement wurde ein spannender Einblick in zahlreiche aktuelle Forschungsprojekte gegeben.

Das FDZ am IQB beteiligte sich mit einem Symposium zur Reproduzierbarkeit und Replizierbarkeit von Forschungsergebnissen auf Basis von Beobachtungsdaten. In unserem Beitrag untersuchten wir, wie gut sich die Ergebnisse aus Publikationen, die auf Datennutzungsanträgen an unserem FDZ basieren, reproduzieren lassen. Kommen wir zu denselben Ergebnissen, wenn wir den methodischen und analytischen Beschreibungen in den Publikationen folgen und dabei dieselbe Datengrundlage verwenden? Im kommenden Jahr werden wir zu dieser spannenden Frage ausführliche Ergebnisse präsentieren und damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung transparenter und reproduzierbarer Forschung leisten.

Studien im Blickpunkt

In dieser Rubrik stellen wir Ihnen regelmäßig empirische Arbeiten vor, die aus Datennutzungsanträgen, die ans FDZ am IQB gestellt wurden, entstanden sind. Dabei wählen wir Publikationen aus, die das Potenzial von Sekundäranalysen verdeutlichen.

In der aktuellen Ausgabe möchten wir Ihnen eine Studie von Busching & Krahé (2018) mit dem Titel „The Contagious Effect of Deviant Behavior in Adolescence: A Longitudinal Multilevel Study“ vorstellen. Der Artikel ist im Jahr 2018 in der Zeitschrift Social Psychological and Personality Science erschienen. Die Autor*innen nutzten dafür die Daten von 16.891 Jugendlichen aus 1.308 Klassen in 252 Ganztagsschulen der „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen 2005-2009“.

Hintergrund und Zielsetzung der Studie

Deviantes Verhalten bei Jugendlichen hängt mit Kriminalität, riskantem Sexualverhalten und Drogenmissbrauch im späteren Leben zusammen. Jugendliche, die deviantes Verhalten in ihrem Umfeld beobachten, neigen dabei stärker dazu, auch selbst deviantes Verhalten zu zeigen. Bisher wurde vor allem deviantes Verhalten innerhalb von Freundesgruppen untersucht, die Autor*innen widmen sich hingegen den Effekten von deviantem Verhalten im Schulkontext.

Methodik und Datennutzung

Die Längsschnittstudie basiert auf einem Paneldesign und erfasste Daten zu zwei Messzeitpunkten. Untersucht wurden dabei zehn Items zu deviantem Verhalten, die mit einer fünfstufigen Skala bewertet wurden, sowie die Schulnoten in Mathematik, Deutsch, Geographie und der ersten Fremdsprache. Im Fokus der Analysen standen sowohl die Auswirkungen des durchschnittlichen Niveaus an deviantem Verhalten in den Klassen als auch die Effekte der Varianz dieses Verhaltens auf Klassenebene. Ergänzend betrachteten die Forschenden Cross-Level-Interaktionen zwischen Klassen- und Individualebene, um die komplexen Zusammenhänge genauer zu beleuchten.

Ergebnisse und Diskussion

Jugendliche, die schon zum ersten Messzeitpunkt deviantes Verhalten zeigten, taten dies auch zum zweiten Messzeitpunkt häufiger. Wenn deviantes Verhalten innerhalb von Klassen etabliert war (niedrige Varianz auf Klassenebene), dann verstärkte sich das deviante Verhalten eher als in Klassen, in denen nur einige wenige Jugendliche zu besonders starkem devianten Verhalten neigten (hohe Varianz auf Klassenebene).

Dieser Zusammenhang war für Schüler stärker als für Schülerinnen. Die Zunahme an deviantem Verhalten erklären die Forschenden damit, dass das deviante Verhalten bei niedriger Varianz zur Norm wird. Dieses Ergebnis überraschte die Forschenden, da theoretisch die individuellen Unterschiede besonders bei einer niedrigen Varianz an deviantem Verhalten einen moderierenden Effekt haben sollten.

Die Ergebnisse legen nahe, dass deviantes Verhalten nicht nur in Freundesgruppen ansteckend ist, sondern auch im Klassenraum. Die Autor*innen kommen zu dem Schluss, dass deviantes Verhalten so früh wie möglich erkannt und bekämpft werden sollte.

Für weitere spannende Details empfehlen wir Ihnen den Volltext zur Studie:

https://doi.org/10.1177/1948550617725151

Rückblick auf 2024 und Ausblick auf 2025

Auch im Jahr 2024 unterstreicht eine hohe Nachfrage die Relevanz der Bildungsdaten des FDZ am IQB für Forschung und Lehre. Es wurden Daten für 62 Projekte (109 Beteiligte) an 57 nationalen und internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Außerdem konnte unser FDZ Ihnen im Verlauf des Jahres 11 neue bzw. aktualisierte Datenprodukte zugänglich machen (Stand 11.12.24).

Im kommenden Jahr unterstützen wir Sie gern wieder bei der Auswahl geeigneter Forschungsdaten aus unserem stetig wachsenden Datenschatz und beraten Sie bei komplexen Fragen der Datennutzung.

Auch bieten wir wieder unsere beliebten Workshops zu Methoden der empirischen Bildungsforschung an. Die Frühjahrsakademie findet – wie oben bereits erwähnt – vom 11.-14. März online statt und die Herbstakademie vom 15.-18. September als Präsenzveranstaltung in Berlin. Wir freuen uns darauf, Sie dann am IQB begrüßen zu können!

2025 erwarten Sie zudem zahlreiche neue Datensätze. Unter anderem zu folgenden Studien:

  • IQB-Bildungstrend 2021
  • PISA 2022
  • Qualität schafft Chancen
  • sowie viele weitere!

Im kommenden Jahr wird das FDZ am IQB außerdem in einem neuen Corporate Design erstrahlen und mit einer modernen, nutzungsfreundlichen Website glänzen. Informationen und Hinweise zur Nutzung unserer Daten werden für Sie neu strukturiert und noch einfacher auffindbar sein.

Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage sowie einen guten Rutsch in ein gesundes und friedliches neues Jahr. Bleiben Sie uns auch 2025 verbunden.

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Themen der Ausgabe 48:

Neuigkeiten

Testinstrumente

Neue Datensätze am FDZ

DigiDIn-Kfz

KLinG

Veranstaltungen

Rückblick: Türöffnertag der Sendung mit der Maus am 03.10.2024

FDZ-Akademie: Save the Date!

Studien im Blickpunkt

Neuigkeiten

Testinstrumente

Auf unserer Website werden nun auch Tests, die in unseren Studien verwendet wurden angezeigt. So können Sie sehen, ob eine Studie beispielsweise den CFT 20-R oder den KFT zur Messung der Grundintelligenz eingesetzt hat. Dies erleichtert es Ihnen, Studien zu finden, die spezifische Tests verwendet haben. Die neue Filterfunktion zu Tests und Kompetenzen finden Sie unter „Konstrukte Tests“ auf unserer Studiensuchseite.

Neue Datensätze am FDZ

DigiDIn-Kfz

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass ab sofort die Daten der Studie „Digitale Diagnostik und Intervention im Kfz-Wesen“ (DigiDIn-Kfz) am FDZ zur Verfügung stehen.

Diese vom Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb der Forschungs- und Transferinitiative ASCOT+ geförderten Studien aus dem Projekt DigiDIn-Kfz zielen darauf ab, die Kfz-Diagnosekompetenz und ihre Facetten von Auszubildenden in der Automobilwirtschaft zu fördern und zu verbessern sowie die praktische Gesellenabschlussprüfung durch qualitätsvolle digitale Tools zu ergänzen. Es wurden folgende Elemente entwickelt: 1) eine digitale Lernumgebung, in die sowohl eine Kfz-Computersimulation als auch eine Kollaborationsplattform integriert wurde; (2) basale, komplexe sowie modellbasierte Trainings, die die Kfz-Diagnosekompetenz bedeutsam fördern können; 3) Fortbildungen, mit denen Ausbilder*innen und Lehrkräfte befähigt werden, die digitale Lernumgebung sowie die Trainings erfolgreich zu nutzen, 4) ein videovignettenbasiertes Testinstrument zur Messung von Reparaturkompetenzen für die die praktische Abschlussprüfung.

Dabei wurden Daten von Auszubildenden zu KFZ-Mechatroniker*innen in mehreren Teilstudien sowohl in Sachsen als auch in Baden-Württemberg erhoben, um deren kollaborativen und diagnostischen Fähigkeiten zu analysieren. Der Datensatz enthält zudem Informationen zu Fähigkeiten, Motivation und kognitiver Belastung vor und nach der Intervention.

Hier können Sie die Daten online beantragen.

KLinG

Auch die Daten des Projekts „Kooperatives Lernen von Lehramtsstudierenden im Zusammenhang mit ihrer Qualifizierung für den inklusiven naturwissenschaftlichen Sachunterricht der Grundschule“ (KLinG) stehen ab sofort am FDZ zur Verfügung. Die Studie konzentrierte sich auf die Qualifikation von Lehramtsstudierenden für den inklusiven Sachunterricht an Grund- und Förderschulen. Dazu wurden Daten von 289 Lehramtsstudierenden über drei Semester hinweg erhoben.

Die Studierenden planten in Tandems Lerneinheiten zum Thema „Erneuerbare Energien“ und führten diese in Grund- oder Förderschulen durch. Das quasi-experimentelle Design der Studie umfasste zwei Experimental- und zwei Kontrollgruppen. Die Experimentalgruppen erhielten ein Seminar zum kooperativen Arbeiten, während die Kontrollgruppen kein solches Seminar besuchten. Zudem erfolgte die Tandempartnerwahl entweder frei oder zugewiesen. Die erhobenen Daten umfassen Einstellungen der Studierenden, deren Wissen über die Kooperation von Lehrkräften sowie Persönlichkeitstests und biografische Informationen.

Hier können Sie die Daten online beantragen.

Veranstaltungen

Rückblick: Türöffnertag der Sendung mit der Maus am 03.10.2024

Am 03.10.2024 öffnete das IQB seine Türen für Kinder und deren Eltern. An vier Stationen konnten Kinder an spannenden Aktivitäten teilnehmen, wie TBA-Aufgaben lösen, nachhaltige Bildung entdecken sowie ihre Kenntnisse zu den Bildungsstandards testen. An Station 3 präsentierte das FDZ den Forschungskreislauf anhand eines Datenprojekts zum Thema „Lieblingsfächer“. Highlight war der Besuch der Maus und Moderatorin Clarissa, was für viel Begeisterung sorgte. Eindrücke des Tages sehen Sie hier ab Minute 6:30.

FDZ-Akademie: Save the Date!

Die kommenden Veranstaltungen des FDZ umfassen die Frühjahrsakademie 2025 (10.-14. März 2025, online) und die Herbstakademie 2025 (15.-18. September 2025, in Berlin).

Diese Workshops konzentrieren sich auf Methoden der empirischen Bildungsforschung. Die genauen Termine und Programme werden per Newsletter angekündigt.

Teilnahmegebühren variieren je nach Status, von 50 € für Studierende bis zu 250 € für sonstige Teilnehmende.

Studien im Blickpunkt

In dieser Rubrik stellen wir Ihnen regelmäßig empirische Arbeiten vor, die aus Datennutzungsanträgen, die ans FDZ gestellt wurden, entstanden sind. Dabei wählen wir Publikationen aus, die das Potenzial von Sekundäranalysen verdeutlichen.

In der aktuellen Ausgabe möchten wir eine Studie von Friedrich & Schütz (2023) mit dem Titel „Predicting School Grades: Can Conscientiousness Compensate for Intelligence?“ vorstellen, die 2023 im Journal of Intelligence erschienen ist. Die Autor*innen untersuchen darin die Zusammenhänge zwischen Intelligenz, Gewissenhaftigkeit und den schulischen Leistungen von Schüler*innen in Klasse 13 in Schleswig-Holstein.

Hintergrund und Zielsetzung der Studie

Während Intelligenz traditionell als einer der Hauptfaktoren für den akademischen Erfolg angesehen wird, rückt zunehmend auch die Rolle von Persönlichkeitsmerkmalen, insbesondere Gewissenhaftigkeit, in den Fokus. Gewissenhaftigkeit wird oft als die Fähigkeit beschrieben, organisiert, verantwortungsbewusst und zielstrebig zu handeln. Die zentrale Frage der Studie ist, inwieweit Gewissenhaftigkeit als kompensatorischer Faktor für Intelligenz fungieren kann, um die schulischen Leistungen zu verbessern.

Methodik

Die Forscher*innen analysierten Sekundärdaten aus der sechsten Welle der Studie Lernergebnisse an beruflichen und allgemeinbildenden Gymnasien in Schleswig-Holstein“ (LISA 6), die von Kampa et al. (2020) durchgeführt wurde. Die Daten umfassen eine repräsentative Stichprobe von 3.775 Schüler*innen der 13. Klassen, die im Schuljahr 2012/2013 erhoben wurden. Die Auswahl der Teilnehmer*innen erfolgte durch ein mehrstufiges, stratifiziertes Clusterverfahren, das sicherstellte, dass sowohl berufliche als auch akademische Gymnasien in die Analyse einbezogen wurden.

Die Daten wurden durch Schulkoordinator*innen erfasst, die Informationen zu Alter, Geschlecht und Noten in ausgewählten Fächern bereitstellten. Darüber hinaus nahmen die Schüler*innen an verpflichtenden Leistungstests teil und füllten einen freiwilligen Fragebogen aus.

Die statistischen Analysen in der Studie umfassten latente Moderationsanalysen, um die Wechselwirkungen zwischen Intelligenz und Gewissenhaftigkeit in Bezug auf die schulischen Leistungen zu untersuchen. Die Forscher*innen nutzen Mehrgruppen-Modelle, um geschlechtsspezifische Unterschiede zu identifizieren.

Ergebnisse und Diskussion

Die Ergebnisse zeigten signifikante Haupt- und Interaktionseffekte: Sowohl Intelligenz als auch Gewissenhaftigkeit hatten positive Auswirkungen auf die Noten in den Fächern Biologie, Mathematik und Deutsch. Besonders bemerkenswert war, dass Gewissenhaftigkeit die Beziehung zwischen Intelligenz und schulischen Leistungen verstärkte, was darauf hindeutet, dass Schüler*innen, die sowohl intelligent als auch gewissenhaft sind, sehr gute Leistungen erbringen. Dies bedeutet umgekehrt, dass Schüler*innen mit hoher Gewissenhaftigkeit, selbst wenn sie im Hinblick auf ihre Intelligenz nicht überdurchschnittlich abschnitten, dennoch gute schulische Leistungen erzielten. In Englisch hingegen wurde keine signifikante Interaktion festgestellt.

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass Schulen nicht nur die kognitiven Fähigkeiten der Schüler*innen fördern sollten, sondern auch deren Gewissenhaftigkeit und andere Persönlichkeitsmerkmale. Programme zur Förderung von Selbstorganisation, Zielstrebigkeit und Verantwortungsbewusstsein könnten dazu beitragen, die schulischen Leistungen zu verbessern und die Chancengleichheit zu erhöhen.

Für weitere spannende Details empfehlen wir Ihnen den Volltext zur Studie:

https://doi.org/10.3390/jintelligence11070146

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Themen der Ausgabe 47:

Neue Leitung

Seit dem 01.04.2024 ist Dr. Aleksander Kocaj die neue wissenschaftliche Leitung des Forschungsdatenzentrums am IQB. Zuvor war er als Postdoc verantwortlich für die Konzeption und strategische Planung der Bildungs- und Beratungsangebote des Forschungsdatenzentrums – wie beispielsweise die jährlichen Methodenakademien. In seiner Forschung befasst sich Dr. Kocaj mit den Themen Inklusion, sonderpädagogischer Förderbedarf und Kompetenzmessung von Kindern und Jugendlichen in großangelegten Bildungsstudien. Seine aktuellen Veröffentlichungen umfassen:

  • Kulakow, S., Mahlau, K., & Kocaj, A. (2024). The longitudinal relationship between internalizing and externalizing behavioral problems with academic achievement in elementary school. Learning and Instruction, 92. Advance online publication. org/10.1016/j.learninstruc.2024.101909
  • Kocaj, A., Cortina, K. S., Vereb, A. F., & Carlisle, J. F. (2023). Exploring individual changes in disability status and their relations to reading comprehension development. Remedial and Special Education. Advance online publication. org/10.1177/07419325231217521

Neue Datensätze

EvaFa

Wir freuen uns, dass nun die Daten der Studie „Evaluation der Sprachförderung im Fachunterricht der Sekundarstufe I im BISS-Programm“ (EvaFa) am FDZ am IQB verfügbar sind.

Diese Mixed Methods-Studie erhob von 2015 bis 2018 Daten zu sprachlichen und mathematischen Kompetenzen von Schüler*innen (N=804) der Jahrgangsstufen 5-10. Die Studie umfasste die Analyse von Förderportfolios, Leitfadeninterviews mit Lehrpersonen, Schüler-, Eltern- und Lehrpersonenfragebögen sowie Leistungstests. Sie können am FDZ am IQB die Leistungs- und Fragebogendaten sowie die Ratingdaten zu den Unterrichtsbeobachtungen beantragen.

DigHomE

Unsere neu zur Verfügung gestellte Studie „Digital Home Learning Environment – Gelingensbedingungen elterlicher Unterstützung bei der informationsorientierten Internetnutzung“ (DigHomE) untersuchte, wie informelle und non-formale digitale Bildung im Elternhaus die schulische Internetnutzung beeinflusst. Das Erhebungsdesign ist ein Kohorten-Längsschnitt. Über einen Zeitraum von drei Jahren (2019 bis 2022) wurden Schüler*innen der Jahrgangsstufe 5, deren Eltern sowie Lehrkräfte befragt und deren digitalen Kompetenzen erfasst. Die Stichprobengrößen der Kohorten variieren dabei stark.

Die digitale häuslichen Lernumwelt der Kinder wurde auch durch eine ethnographische Erkundung und eine Videographie gemeinsamer Rechercheprozesse von Kind und Elternteil aufgezeichnet. Diese Daten werden zukünftig beim FDZ Bildung am DIPF bereitgestellt.

neue Version PISA 2018

Die aktualisierte Datenversion von PISA 2018 enthält zahlreiche neue Variablen sowie Informationen aus zuvor vergröberten Variablen. Unter anderen sind im Schulleitungsdatensatz nun detailliertere Angaben zur Schul- und Klassengröße, im Schüler-Eltern-Datensatz die Scores zu ISCO, HISCED und PARED und im Lehrkräftedatensatz berufsbiografische Angaben enthalten.

neue Datensatzbezeichnungen

In Übereinstimmung mit den Empfehlungen des FDI Ausschusses im KonsortSWD haben wir unsere Datenprodukte umbenannt. Als Datennutzende erhalten Sie nach Vertragsschluss Scientific Use Files ohne sensible Daten als Download (SUF Off-site) und/oder Scientific Use Files mit sensiblen Daten für die Nutzung via Fernrechnen (SUF Remote). Beide Datenversionen erhalten zukünftig eine eigene DOI. Bitte beachten Sie dies bei der Zitation der Daten.

Neue Veröffentlichungen

Wir empfehlen die neue Open Access-Publikation zum standardisierten Datenmanagementplan für die Bildungsforschung (Stamp):

Künstler-Sment, J., Eckert, S., Favella, G., Kerwer, M., & Jansen, M. (2024). Standardisierter Datenmanagementplan für die Bildungsforschung (Stamp) – Ein projektbegleitendes Tool für das Forschungsdatenmanagement. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft. https://doi.org/10.1007/s11618-024-01246-3

Veranstaltungen

Programm der FDZ-Herbstakademie (2.-6. September 2024)

Dieses Jahr bieten wir sieben Workshops und ein „Ask Me Anything“ an.

  • Workshop 1: Mo. 2.9. (Teil 1) und Di. 3.9. (Teil 2), jeweils 9-13 h
    Einführung in Mixed Methods-Forschung
    (Prof. Dr. Mathias Mejeh, Pädagogische Hochschule Zürich)
  • Workshop 2: Di. 3.9. (Teil 1) und Mi. 4.9. (Teil 2), jeweils 9-13 h
    Propensity Score Matching (in English)
    (Julian Urban, GESIS Mannheim, und Dr. Markus Feuchter, LIfBi Bamberg)
  • Workshop 3: Mo. 2.9. (Teil 1) und Di. 3.9. (Teil 2), jeweils 14-18 h
    Einführung in konzeptuelle Replikationsanalysen
    (Dennis Kondžić, Freie Universität Berlin, und Jerome Hoffmann, LIfBi Bamberg)
  • Workshop 4: Mo. 2.9. (Teil 1) und Mi. 4.9. (Teil 2), jeweils 14-18 h
    Einführung in die soziale Netzwerkanalyse
    (Dr. Manuel Hopp, Universität Tübingen)
  • Ask Me Anything: Mi. 4.9., 9-13 h
    Forschungsdatenmanagement, Sekundäranalysen & Open Science
    (Dr. Aleksander Kocaj, Christin Rüdiger, Annegret Rucker und Nikolas Weigt, FDZ am IQB Berlin)
  • Workshop 5: Do. 5.9. (Teil 1) und Fr. 6.9. (Teil 2), jeweils 9-13 h
    Einführung in Mehrebenenmodelle in R
    (Dr. Takuya Yanagida, Universität Wien)
  • Workshop 6: Do. 5.9. (Teil 1) und Fr. 6.9. (Teil 2), jeweils 14-18 h
    Statistical methods for handling missing data in R (in English)
    (Dr. Takuya Yanagida, Universität Wien)
  • Workshop 7: Do. 5.9. (Teil 1) und Fr. 6.9. (Teil 2), jeweils 14-18 h
    Einführung in die Programmierung mit Python
    (Christine Distler, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit Nürnberg)

Teilnahmegebühren pro Workshop:

  • Bachelor- und Master-Studierende: 50,00 €
  • wissenschaftliches Personal an öffentlichen Universitäten und Forschungseinrichtungen (Teilzeit, max. 75 %): 70,00 €
  • wissenschaftliches Personal an öffentlichen Universitäten und Forschungseinrichtungen (Vollzeit, > 75 %): 130,00 €
  • sonstige Teilnehmende: 250,00 €

Die Anmeldung erfolgt ausschließlich online ab dem 02.07.2024.

Highlights aus dem Projekt META-REP

Aktuell werden im Projekt META-REP folgende Fragen analysiert:

  • Welche Merkmale können vorhersagen, ob ein Datennutzungsantrag in einer Publikation resultiert?
  • Wie stark stimmen die in Datennutzungsanträgen formulierten Hypothesen mit denen überein, die in Publikationen angegeben werden?
  • Wie gut lassen sich die Ergebnisse aus Publikationen basierend auf den Datennutzungsanträgen reproduzieren?

Die Ergebnisse werden in diesem Jahr auf folgenden Konferenzen vorgestellt:

Kontakt

Christin Rüdiger
Forschungsdatenzentrum (FDZ)
(030) 2093.46502

christin.ruediger@
iqb.hu-berlin.de