Projekte/Beteiligungen des FDZ am IQB

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VerbundFDB

Im Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB) arbeiten einschlägige nationale Einrichtungen aus dem Bereich der Bildungsforschung und der Forschungsdateninfrastruktur gemeinsam daran, ein attraktives und qualitativ hochwertiges Angebot an Forschungsdaten für die empirische Bildungsforschung bereitzustellen. Dabei verpflichtet sich der VerbundFDB den Prinzipien von Open Science. Forschende finden beim VerbundFDB die Möglichkeit, selbstgenerierte Daten zu archivieren und Forschungsdaten zur Nachnutzung aufzufinden.

Seit 2022 ist der VerbundFDB eine dauerhaft verstetigte Infrastruktur für die Bildungsforschung. Die VerbundFDB-Koordinierungsstelle ist am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation angesiedelt und wird somit von Bund und Ländern finanziert. Die hierüber finanzierten Basisdienste des VerbundFDB werden durch die Partnerinstitutionen GESIS, IQB und DIPF betrieben. Das Forschungsdatenzentrum des IQB, als ein Partner des VerbundFDB, beschäftigt sich dabei insbesondere mit der Archivierung, Dokumentation und Sichtbarmachung der Daten aus Studien mit Kompetenzmessungen. Darüber hinaus sind insgesamt 13 Institutionen am erweiterten Partnernetzwerk beteiligt (z. B. FDZ-DZHW, FDZ-LIfBi, FDZ-Lex, Qualiservice).

Der VerbundFDB trägt dazu bei, das Potenzial der in der Bildungsforschung generierten Forschungsdaten möglichst umfassend auszuschöpfen und eine Kultur des Data Sharing zu etablieren. Bildungsforscher*innen aller Disziplinen können nutzerfreundlich und standortunabhängig auf qualitätsgesicherte Forschungsdaten zugreifen. Bei Wahrung ethischer, datenschutz- und urheberrechtlicher Interessen werden hierdurch Forschungsansätze über disziplinäre und nationale Grenzen hinweg möglich. Es entstehen neue Forschungspotenziale durch hochwertige Forschungsdaten und neue Verknüpfungsmöglichkeiten von Forschungsdaten verschiedener Quellen.

Als zentrale Anlaufstelle für Forschungsdaten in der Bildungsforschung bietet der VerbundFDB folgende Leistungen:

  • Sichtbarkeit und Auffindbarkeit von Forschungsdaten: Über die Datensuche sind Forschungsdaten verschiedener Datenzentren und Repositorien recherchierbar;
  • Publikation und Erhalt von qualitätsgesicherten Forschungsdaten: Datenbestände werden bei einem inhaltlich und methodisch passenden Datenzentrum unter Wahrung ethischer, datenschutz- und urheberrechtlicher sowie dokumentarischer Standards archiviert und zugänglich gemacht (Daten teilen);
  • Schulung und Beratung zum Datenmanagement: In Vorortschulungen, digitalen Schulungs- und Informationsangeboten sowie durch Handreichungen werden Themen des Forschungsdatenmanagements aufbereitet und diskutiert (Daten managen). Projektspezifische Fragen können in individuellen Beratungen vertieft werden.

Der VerbundFDB arbeitet in enger Partnerschaft mit KonsortSWD und versteht sich als Teil der  Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (nfdi).

Kontakt:

Lisa Pegelow, Benjamin Becker und Julia Künstler-Sment

Für weitere Informationen zum Verbund Forschungsdaten Bildung klicken Sie bitte hier bzw. schauen auf der Website des VerbundFDB.

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The Reproducibility and Robustness of Secondary Analyses in Educational Research: The Role of Publication Bias and Researcher Degrees of Freedom (META-REP-IQB)

Im Februar 2022 startet das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Schwerpunktprogramm "META-REP: A Meta-scientific Programme to Analyse and Optimise Replicability in the Behavioural, Social, and Cognitive Sciences" (SPP 2317). Ziel des interdisziplinären Projektes unter Koordination der LMU München ist es, systematisch zu erforschen, a) was Replizierbarkeit bedeutet und wann eine Replikation als erfolgreich betrachtet werden kann, b) welche Faktoren Replikationserfolgsraten beeinflussen und c) mit welchen Maßnahmen Replikationserfolgsraten so erhöht werden können, dass belastbare Forschungsergebnisse erzielt werden. Es handelt sich also um ein metawissenschaftliches Forschungsprogramm, bei dem ein Austausch  zwischen verschiedenen empirisch arbeitenden sozialwissenschaftlichen Disziplinen angestrebt wird, um Gemeinsamkeiten und Besonderheiten bei der Erhöhung von Replikationserfolgen herauszuarbeiten. Insgesamt werden 15 Projekte aus den Bereichen der Kognitiven Psychologie, Neuropsychologie, Methodenforschung, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Bildungsforschung für jeweils 3 Jahre gefördert.

Das Teilprojekt am Forschungsdatenzentrum (FDZ) des IQBs unter Leitung von Dr. Malte Jansen und Dr. Aleksander Kocaj widmet sich den Fragen nach der Reproduzierbarkeit und Robustheit von Forschungsergebnissen auf Basis von Sekundäranalysen in der empirischen Bildungsforschung (Laufzeit 02/2022-01/2025, 231.578€). Grundlage des Projekts sind die Datennutzungsanträge, die Forschende einreichen, um Datensätze am FDZ des IQB sekundäranalytisch auszuwerten. In diesen Anträgen beschreiben Forschende ihre zentrale Fragestellungen, Hypothesen und ihren geplanten Auswertungsansätze. Diese Angaben können mit aus den Anträgen entstehenden Publikationen systematisch verglichen und im nächsten Schritt die Ergebnisse von unabhängigen Forschenden reproduziert werden. Das Teilprojekt am FDZ des IQB hat vier Ziele. Erstens soll geprüft werden, ob Datennutzungsanträge, die in signifikanten bzw. hypothesenbestätigenden Ergebnissen münden, auch eher zur Publikation eingereicht und publiziert werden (Publication Bias). Zweitens soll ein Index entwickelt werden, der die Ähnlichkeit zwischen Datennutzungsanträgen und resultierenden Publikationen quantifiziert, um Hinweise auf eine selektive Ergebnisberichterstattung (Selective Reporting) zu liefern. Drittens wird geprüft, ob sich die Ergebnisse ausgewählter Datennutzungsanträge reproduzieren lassen, wenn die von den Autor*innen beschriebene Analysestrategie angewendet wird. Dabei wird der Vorteil genutzt, dass die zugrundeliegenden Daten am FDZ des IQB verfügbar sind. Darauf aufbauend soll viertens untersucht werden, wie robust ausgewählte Forschungsergebnisse hinsichtlich alternativer plausibler Auswertungsmethoden sind. Insgesamt zielt das Teilprojekt am FDZ des IQBs darauf ab, Quellen von Heterogenität zu identifizieren, die die Replizierbarkeit und Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen in der empirischen Bildungsforschung beeinflussen können.

Für weitere Informationen: https://www.psy.lmu.de/soz/meta-rep/index.html

Kontakt:

Dr. Malte Jansen, Dr. Aleksander Kocaj und Aishvarya Aravindan Rajagopal

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Der Stamp in der Beratung

Mit dem Standardisierten Datenmanagementplan für die Bildungsforschung (Stamp) steht Forschenden der Bildungsforschung ein Werkzeug zur Planung, Organisation, Umsetzung und Dokumentation des Datenmanagements zur Verfügung. Entsprechend seines Aufbaus dient der Stamp der unmittelbaren Anwendung durch Forschende bzw. Datenmanagende in Projekten. Er weist den Nutzenden einen Weg durch das Datenmanagement, von der Projektplanungsphase bis hin zur Verfügbarmachung der Daten zur Nachnutzung durch Dritte gemäß der FAIR-Data-Principles. Der Stamp gliedert sich in acht Module, die entlang unterschiedlicher Themenkomplexe des Datenmanagements organisiert sind. Jedes Modul setzt sich zusammen aus a) einer Anforderung an das Managen FAIRer Daten im Kontext des jeweiligen Themenkomplexes, b) Checklisten mit konkreten Handlungsanweisungen zum Umsetzen der Anforderung sowie c) Hilfestellungen zur Umsetzung in Form von Empfehlungen und Fallbeispielen zu einzelnen Maßnahmen des Datenmanagement.  Da der Stamp eine Vielzahl von unterschiedlichen Datentypen und Projektkonstellationen abdeckt, sind nicht alle darin definierten Maßnahmen für alle Projekte relevant. Vielmehr muss der Stamp zunächst auf das jeweilige Projekt und die zu verarbeitenden Daten angepasst werden.

Um Forschende bzw. Datenmanagende bei der Nutzung des Stamps besser zu unterstützen, gilt es, den Stamp auch für die Beratung zum Datenmanagement nutzbar zu machen. Dazu soll im vorliegenden Kurzprojekt im Austausch mit Beratenden erhoben werden, inwiefern der Stamp in der aktuell vorliegenden Form für den Einsatz in der Beratung geeignet ist und wie er, vor dem jeweilig institutionellen Hintergrund der Beratenden, eingesetzt werden kann. Dazu werden in einem ersten Schritt zwei virtuelle Workshops mit Beratenden (jeweils 5-10 Personen) innerhalb der Bildungsforschung sowie in den Sozialwissenschaften durchgeführt.

Ziel dieser Workshops ist nicht nur die Evaluierung der Nutzbarkeit des Stamps in der Beratung, sondern auch dessen Einbindung in die jeweiligen einrichtungsspezifischen Rahmenbedingungen, wie etwa die Berücksichtigung institutioneller Data Policies, die Pflicht zum Einholen eines Ethikvotums oder institutionelle Vorlagen zu informierten Einwilligungen. So soll beispielsweise anhand des Basismoduls sowie ausgewählter Checklisten des Stamps dessen Eignung für die Beratung im Kontext der jeweiligen Einrichtung diskutiert werden. Dabei werden die Struktur und Form des Stamps als Werkzeug für die Beratung in den Fokus genommen.

Vor diesem Hintergrund werden die Teilnehmenden an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit einrichtungsspezifischen Beratungsangeboten aus dem Kreis des RatSWD bzw. KonsortSWD rekrutiert.

Basierend auf den Workshops wird ein Ergebnisbericht erstellt, der Hinweise zum Einsatz des Stamps in der Beratung enthält und Empfehlungen für zukünftige Weiterentwicklungen des Stamps zusammenfasst. Das Projekt geht damit einen weiteren Schritt in Richtung Übertragung des Stamps auf weitere sozialwissenschaftliche Disziplinen ebenso wie zu dessen institutioneller Einbindung jenseits der Bildungsforschung. Der Stamp wird so bedarfsorientiert weiterentwickelt, sein multidisziplinärer Einsatz gefördert und der Stamp als standardisiertes Tool zum Datenmanagement weiter ausgebaut. Das Vorhaben ist damit anschlussfähig an andere Vorhaben der NFDI, wie etwa im Rahmen von Base4NFDI.

Für weitere Informationen:

Flyer

Kontakt:

Julia Künstler-Sment

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