IQB-Bildungstrend 2024 in der Sekundarstufe I

Im IQB-Bildungstrend 2024 wird zum dritten Mal das Erreichen der Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) in den Fächern Mathematik, Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe I überprüft. Damit ist es möglich, in Bezug auf das Erreichen zentraler Bildungsstandards in diesen Fächern für die Länder in der Bundesrepublik Deutschland Entwicklungstrends über einen Zeitraum von 12 Jahren zu beschreiben.

Wer nimmt an der Studie teil und wann findet sie statt?

Am IQB-Bildungstrend 2024 werden Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe aus allen Ländern in der Bundesrepublik Deutschland teilnehmen. In den nach einem Zufallsverfahren gezogenen Schulen werden ebenfalls per Zufall eine oder zwei Klassen bestimmt, die an der Testung teilnehmen. An Förderschulen wird davon abweichend in der Regel eine größere Testgruppe gebildet, die mehrere Lerngruppen umfasst. Die Erhebungen zum IQB-Bildungstrend 2024 sind für den Zeitraum April bis Juli 2024 geplant, wobei der konkrete Zeitraum zwischen den einzelnen Ländern leicht variiert.

Welche Kompetenzbereiche werden im Fach Mathematik getestet?

In den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) für das Fach Mathematik werden auf der Basis fachdidaktisch begründeter Kompetenzmodelle sechs allgemeine und fünf inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen unterschieden, die das gesamte Spektrum mathematischen Arbeitens beschreiben. Die allgemeinen mathematischen Kompetenzen umfassen „Mathematisch argumentieren“, „Probleme mathematisch lösen“, „Mathematisch modellieren“, „Mathematische Darstellungen verwenden“, „Mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen“ und „Kommunizieren“. Bei den inhaltsbezogenen mathematischen Kompetenzen handelt es sich um „Zahl“ (Leitidee 1), „Messen“ (Leitidee 2), „Raum und Form“ (Leitidee 3), „Funktionaler Zusammenhang“ (Leitidee 4) sowie „Daten und Zufall“ (Leitidee 5). Im IQB-Bildungstrend 2024 werden Aufgaben zu allen oben genannten Kompetenzen zum Einsatz kommen.

Nähere Informationen zu den Bildungsstandards im Fach Mathematik für die Sekundarstufe I finden Sie hier.

Welche Kompetenzbereiche werden in den naturwissenschaftlichen Fächern getestet?

Die Grundlage für die Entwicklung der Bildungsstandards in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik bildet ein gemeinsames Konzept der naturwissenschaftlichen Grundbildung, das für die drei Fächer mit den vier gemeinsamen Kompetenzbereichen „Fachwissen“, „Erkenntnisgewinnung“, „Bewertung“ und „Kommunikation“ konkretisiert wurde. Im IQB-Bildungstrend 2024 werden Kompetenzen aus den Bereichen „Fachwissen“ und „Erkenntnisgewinnung“ in allen drei Fächern erfasst.

Nähere Informationen zu den Bildungsstandards in den Fächern Biologie, Chemie und Physik finden Sie hier.

Was wird außer den Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler noch erhoben?

Im Rahmen der Studie sollen auch Unterschiede in den schulischen und außerschulischen Lernbedingungen erfasst werden, um diese bei der Interpretation der Testergebnisse berücksichtigen zu können und Zusammenhänge zwischen den Rahmenbedingungen des Lehrens und Lernens und der Kompetenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern aufzudecken. Zu diesem Zweck werden die Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern, die Fachlehrkräfte in den einbezogenen Fächern und die Schulleiterinnen und Schulleiter der teilnehmenden Schulen schriftlich befragt. Weiterhin werden Indikatoren für die kognitiven Grundfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler erhoben. Mit der Erfassung von Hintergrundvariablen werden fundierte und differenzierte Analysen der Ergebnisse der Studie ermöglicht, die wichtige Anhaltspunkte für die Weiterentwicklung der Bildungssysteme der Länder liefern können.

Wer verantwortet die Studie und wer führt sie durch?

Die Studie bildet einen wichtigen Bestandteil der Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring und wird auf Beschluss der Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder durchgeführt. Die wissenschaftliche und datenschutzrechtliche Gesamtverantwortung für den IQB-Bildungstrend liegt beim Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Petra Stanat. Am IQB wurden die eingesetzten Messinstrumente und Fragebögen entwickelt, erprobt und optimiert. Mit der Organisation und Durchführung der Studie wurde die IEA Hamburg beauftragt. Die Erhebung selbst wird von externen Erhebungsleiterinnen und Erhebungsleitern durchgeführt, die von der IEA Hamburg für diese Aufgabe geschult werden.

Wer wertet die Studie aus?

Die Bewertung („Kodierung“) der Antworten der Schülerinnen und Schüler und die Datenaufbereitung werden durch die IEA Hamburg nach Maßgaben des IQB erfolgen. Die Auswertung der Daten und die Bestimmung der erreichten Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Ländern werden am IQB vorgenommen.

Wann werden die Ergebnisse der Studie berichtet?

Die Ergebnisse der Datenauswertung werden in einem Bericht zusammengefasst, der voraussichtlich im Herbst 2025 veröffentlicht wird. Im Anschluss an diese Veröffentlichung werden alle teilnehmenden Schulen in einer separaten Rückmeldung eine Zusammenfassung der an der Schule erzielten Ergebnisse erhalten.

Weitere Informationen
Kontakt

Dr. Sarah Gentrup,           Dr. Stefan Schipolowski

(030) 2093.46584 bzw. (030) 2093.46568

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hu-berlin.de