Literarisch stimulierte Emotionalität (LisE)


Leitung

Dr. Sofie Henschel; Prof. Dr. Petra Stanat

Kooperationspartner

Dr. Thorsten Roick

Prof. Dr. Jörn Brüggemann (Universität Oldenburg)

Prof. Dr. Volker Frederking (Universität Erlangen-Nürnberg)

Laufzeit

01. Januar 2015 - 30.6.2017


Projektbeschreibung

Das Projekt LisE (Literarisch stimulierte Emotionalität) untersucht das emotionale Erleben im Umgang mit Literatur als einem Kernelement schulisch vermittelter kultureller Bildung sowie dessen Bedeutung für das Verstehen literarischer Texte. Emotionales Erleben im Umgang mit literarischen Texten wird zwar als zentrales Element ästhetischer Erfahrung verstanden, unklar ist aber, von welchen Merkmalen das emotionale Erleben in der Auseinandersetzung mit literarischen Texten abhängt und in welcher Form es das Textverstehen begünstigt. Im Rahmen des von der Stiftung Mercator und dem Rat für kulturelle Bildung e.V. geförderten Projekts wird in experimentellen Studien untersucht, inwieweit sich emotionales Erleben in der schulischen Auseinandersetzung mit literarischen Texten sowohl durch kognitive Bewertungsprozesse als auch durch das Emotionspotenzial eines Textes erklären lässt. Darüber hinaus wird geprüft, inwieweit das Verstehen literarischer Texte vom Zusammenspiel zwischen emotionalem Erleben und dem Erkennen textseitig intendierter Emotionalität abhängt. In diesem Zusammenhang kommt der Empathie als Fähigkeit, sich in die Perspektive und Emotionalität einer literarischen Figur oder in die Stimmungen lyrischer Werke einzufühlen, eine wichtige Schlüsselstellung als vermittelndes Konstrukt zu. Eine genauere Untersuchung der Vermittlungsprozesse zwischen emotionalem Erleben, Empathie und literarischem Textverstehen ist insbesondere aus literaturdidaktischer Sicht von Interesse, weil Empathie im Rahmen unterrichtsdidaktischer Modelle für gelingendes literarisches Textverstehen als zentral angesehen wird. Weitere empirische Studien im Projekt LisE untersuchen daher, inwieweit die Ausbildung von Empathie durch die außerschulische Lesepraxis von Schüler*innen und die Unterrichtsgestaltungn der Lehrkraft bedingt wird.

Das Projekt "Literarisch stimulierte Emotionalität (LisE)" ist Teil des "Forschungsfonds Kulturelle Bildung. Studien zu den Wirkungen Kultureller Bildung" - ein Projekt vom Rat für Kulturelle Bildung e.V., gefördert durch die Stiftung Mercator.

Weiterführende Informationen

Drittmittelfinanzierung

Ausgewählte Publikationen

  • Brüggemann, J., Henschel, S., Frederking, V., Roick, T. & Meier, C. (2013, June). Emotions in literary literacy. Paper presented at the 9th Conference of the International Association for the Improvement of Mother Tongue Education (IAIMTE), Paris, France.
  • Frederking, V. & Brüggemann, J. (2012). Literarisch kodierte, intendierte bzw. evozierte Emotionen und literarästhetische Verstehenskompetenz. Theoretische Grundlagen einer empirischen Erforschung. In D. Frickel, C. Kammler & G. Rupp (Hrsg.), Literaturdidaktik im Zeichen von Kompetenzorientierung und Empirie. Perspektiven und Probleme (S. 15–40). Freiburg: Fillibach.
  • Henschel, S. & Roick, T. (2013). Zusammenhang zwischen Empathie und dem Verstehen literarischer Texte. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 45, 103-113.

 

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Kontakt

Dr. Sofie Henschel
Stellv. wissenschaftliche Leitung
(030) 2093.46542

sofie.henschel@
iqb.hu-berlin.de