Der Stamp in der Beratung
Mit dem Standardisierten Datenmanagementplan für die Bildungsforschung (Stamp) steht Forschenden der Bildungsforschung ein Werkzeug zur Planung, Organisation, Umsetzung und Dokumentation des Datenmanagements zur Verfügung. Entsprechend seines Aufbaus dient der Stamp der unmittelbaren Anwendung durch Forschende bzw. Datenmanagende in Projekten. Er weist den Nutzenden einen Weg durch das Datenmanagement, von der Projektplanungsphase bis hin zur Verfügbarmachung der Daten zur Nachnutzung durch Dritte gemäß der FAIR-Data-Principles. Der Stamp gliedert sich in acht Module, die entlang unterschiedlicher Themenkomplexe des Datenmanagements organisiert sind. Jedes Modul setzt sich zusammen aus a) einer Anforderung an das Managen FAIRer Daten im Kontext des jeweiligen Themenkomplexes, b) Checklisten mit konkreten Handlungsanweisungen zum Umsetzen der Anforderung sowie c) Hilfestellungen zur Umsetzung in Form von Empfehlungen und Fallbeispielen zu einzelnen Maßnahmen des Datenmanagement. Da der Stamp eine Vielzahl von unterschiedlichen Datentypen und Projektkonstellationen abdeckt, sind nicht alle darin definierten Maßnahmen für alle Projekte relevant. Vielmehr muss der Stamp zunächst auf das jeweilige Projekt und die zu verarbeitenden Daten angepasst werden.
Um Forschende bzw. Datenmanagende bei der Nutzung des Stamps besser zu unterstützen, gilt es, den Stamp auch für die Beratung zum Datenmanagement nutzbar zu machen. Dazu soll im vorliegenden Kurzprojekt im Austausch mit Beratenden erhoben werden, inwiefern der Stamp in der aktuell vorliegenden Form für den Einsatz in der Beratung geeignet ist und wie er, vor dem jeweilig institutionellen Hintergrund der Beratenden, eingesetzt werden kann. Dazu werden in einem ersten Schritt zwei virtuelle Workshops mit Beratenden (jeweils 5-10 Personen) innerhalb der Bildungsforschung sowie in den Sozialwissenschaften durchgeführt.
Ziel dieser Workshops ist nicht nur die Evaluierung der Nutzbarkeit des Stamps in der Beratung, sondern auch dessen Einbindung in die jeweiligen einrichtungsspezifischen Rahmenbedingungen, wie etwa die Berücksichtigung institutioneller Data Policies, die Pflicht zum Einholen eines Ethikvotums oder institutionelle Vorlagen zu informierten Einwilligungen. So soll beispielsweise anhand des Basismoduls sowie ausgewählter Checklisten des Stamps dessen Eignung für die Beratung im Kontext der jeweiligen Einrichtung diskutiert werden. Dabei werden die Struktur und Form des Stamps als Werkzeug für die Beratung in den Fokus genommen.
Vor diesem Hintergrund werden die Teilnehmenden an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit einrichtungsspezifischen Beratungsangeboten aus dem Kreis des RatSWD bzw. KonsortSWD rekrutiert.
Basierend auf den Workshops wird ein Ergebnisbericht erstellt, der Hinweise zum Einsatz des Stamps in der Beratung enthält und Empfehlungen für zukünftige Weiterentwicklungen des Stamps zusammenfasst. Das Projekt geht damit einen weiteren Schritt in Richtung Übertragung des Stamps auf weitere sozialwissenschaftliche Disziplinen ebenso wie zu dessen institutioneller Einbindung jenseits der Bildungsforschung. Der Stamp wird so bedarfsorientiert weiterentwickelt, sein multidisziplinärer Einsatz gefördert und der Stamp als standardisiertes Tool zum Datenmanagement weiter ausgebaut. Das Vorhaben ist damit anschlussfähig an andere Vorhaben der NFDI, wie etwa im Rahmen von Base4NFDI.
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