Normierungsstudie 2026
In der Normierungsstudie 2026 werden die neu entwickelten Testaufgaben einer für die gesamte Bundesrepublik repräsentativen Stichprobe von Schüler*innen vorgelegt. Die Normierungsdaten werden zum einen zur Festlegung nationaler Kompetenzskalen (Punkteskalen) genutzt und bilden zum anderen die Grundlage zur Entwicklung von Kompetenzstufenmodellen zu den weiterentwickelten Bildungsstandards. Die Kompetenzskalen und Kompetenzstufenmodelle werden in Zukunft für die Berichtlegung zum Bildungsmonitoring (z. B. bei den IQB-Bildungstrends) verwendet.
An der Normierungsstudie 2026 nehmen etwa 12.000 Schüler*innen der Jahrgangsstufe 3 und 4 an rund 455 allgemeinen Schulen und Förderschulen aus allen 16 Bundesländern teil. Der Erhebungszeitraum erstreckt sich von März bis April 2026. In den teilnehmenden Klassen wird die Erhebung an zwei in der Regel aufeinanderfolgenden Vormittagen im genannten Zeitraum durchgeführt.
Die Studie findet im Zusammenhang mit der Gesamtstrategie der Kultusministerkonferenz zum Bildungsmonitoring statt und wird auf der Grundlage von Beschlüssen der Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder durchgeführt. Die wissenschaftliche und datenschutzrechtliche Gesamtverantwortung für die Studie liegt beim Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Petra Stanat. Am IQB wurden die eingesetzten Erhebungsinstrumente entwickelt und erprobt. Mit der Organisation und Durchführung der Studie ist die IEA Hamburg beauftragt. Die Erhebung selbst wird von externen Erhebungsleiterinnen und Erhebungsleitern durchgeführt, die zuvor von der IEA Hamburg für diese Aufgabe geschult wurden.
Im Fach Deutsch werden Aufgaben zum Lesen, zum Zuhören, zur Orthografie sowie zum Kompetenzbereich "Sprache und Sprachgebrauch untersuchen" vorgelegt. Im Fach Mathematik kommen Aufgaben zu allen fünf in den Bildungsstandards definierten inhaltlichen Kompetenzbereichen ("Leitideen") zum Einsatz. Es werden verschiedene Aufgabenformate verwendet, darunter Aufgaben mit geschlossenem Antwortformat (z. B. Multiple-Choice-Aufgaben, bei denen aus verschiedenen Antwortmöglichkeiten auszuwählen ist) sowie Aufgaben mit offenem Format, bei denen die Schülerinnen und Schüler ihre Antwort selbst formulieren müssen. Die Aufgaben nutzen dabei die Vorteile der digitalen Testumgebung, z. B. durch den Einsatz von Videos.
Da in der Untersuchung viele verschiedene Aufgaben eingesetzt werden, erhalten die Kinder teilweise unterschiedliche Aufgaben. Jede*r Schüler*in bearbeitet also nur einen kleinen Teil der gesamten Aufgabenmenge. Welche Aufgabenzusammenstellung eine einzelne Schülerin/ein einzelner Schüler zu bearbeiten hat, wird nach dem Zufallsprinzip festgelegt. Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Schwerpunkten "Lernen", "Sprache" und "Emotionale und soziale Entwicklung" erhalten im Schwierigkeitsgrad angepasste Testaufgaben und einen kürzeren Fragebogen.
In den meisten Klassen bearbeiten die Schüler*innen alle Aufgaben sowie den Fragebogen auf dem Tablet. In einigen Klassen werden stattdessen etablierte Erhebungsinstrumente auf Papier vorgelegt, um für die Entwicklung der neuen Kompetenzstufenmodelle Vergleichswerte zu erhalten.
Zur Veranschaulichung wichtiger Aufgabenformate werden wir an dieser Stelle in Kürze einige Beispiele veröffentlichen.
Lehrkräfte, sonstiges pädagogisches Personal oder Erziehungsberechtigte erhalten zu keinem Zeitpunkt Einblick in die Testantworten oder die Angaben der Schüler*innen im Fragebogen. Die Angaben in den Test- und Befragungsinstrumenten werden ausschließlich pseudonymisiert (d. h. ohne Schul- und Schüler*innennamen) erfasst und verarbeitet. Alle Berichte über die Ergebnisse der Studie werden auf zusammengefassten Daten beruhen. Es wird also nicht möglich sein, die Ergebnisse einzelnen Personen zuzuordnen.
Die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Durchführung der Studie. Alle im Rahmen der Studie eingesetzten Unterlagen und Abläufe wurden vorab datenschutzrechtlich geprüft und vom Ministerium des jeweiligen Bundeslandes genehmigt. Bitte beachten Sie auch unsere Erläuterungen zum Datenschutz im IQB-Bildungstrend.