IQB-Bildungstrend 2021
Am 17. Oktober 2022 wurden die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Berichtsband ist beim Waxmann Verlag publiziert und steht zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 lieferten ein besorgniserregendes Bild. In beiden untersuchten Fächern hat sich das von Viertklässler*innen erreichte Kompetenzniveau erheblich verringert und der Anteil der Schüler*innen, die nicht einmal die Mindeststandards erreichen, war deutlich zu hoch. In Deutschland insgesamt lag dieser Anteil im Jahr 2021 im Fach Deutsch zwischen rund 18 Prozent (Zuhören) und 30 Prozent (Orthografie) sowie im Fach Mathematik (Globalskala) bei rund 22 Prozent, wobei die Anteile in einzelnen Ländern noch deutlich höher waren. Bei Mindeststandards handelt es sich um Anforderungen, die von allen Schüler*innen erreicht werden sollten.
Am IQB-Bildungstrend 2021 nahmen insgesamt 26.844 Schüler*innen der 4. Jahrgangsstufe aus 1.464 Grund- und Förderschulen teil. Darüber hinaus wurden die Eltern der Kinder, ihre Deutsch- und Mathematiklehrkräfte sowie die Schulleitungen der ausgewählten Schulen befragt. Die Erhebungen fanden gegen Ende des Schuljahres 2020/2021 statt.
Im IQB-Bildungstrend 2021 wurden Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik getestet. Im Fach Deutsch wurden Testaufgaben zu den drei in den Bildungsstandards definierten Kompetenzbereichen „Lesen – mit Texten und Medien umgehen“, „Sprechen und Zuhören“ sowie „Schreiben“ eingesetzt. Überprüft wurde jedoch nicht die ganze Breite dieser Kompetenzbereiche, vielmehr beschränkt sich die Erhebung auf die Teilbereiche Lesen, Zuhören und Orthografie. Im Fach Mathematik wurden Aufgaben zu allen fünf in den Bildungsstandards beschriebenen inhaltsbezogenen Kompetenzbereichen (Leitideen) vorgelegt, die zusätzlich zu einer Globalskala mathematischer Kompetenz zusammengefasst wurden. Die fünf untersuchten Kompetenzbereiche im Fach Mathematik sind: Zahlen und Operationen, Raum und Form, Muster und Strukturen, Größen und Messen sowie Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit.
Die meisten Testaufgaben bestanden aus einem Stimulus – im Fach Deutsch beispielsweise ein Lese- oder Hörtext, im Fach Mathematik beispielsweise die Beschreibung eines mathematischen Problems – und einer Reihe zugehöriger Aufgabenstellungen. Dabei kamen Aufgaben in unterschiedlichen Formaten zum Einsatz. Bei Aufgaben im geschlossenen Format waren Antwortmöglichkeiten vorgegebenen, die ausgewählt oder geordnet werden mussten. Bei Aufgaben im offenen Format war eine eigenständig formulierte Antwort erforderlich.
Im IQB-Bildungstrend 2021 wurden auch schulische und außerschulische Lernbedingungen erfasst. Dies diente beispielsweise dazu zu überprüfen, ob verschiedene Gruppen von Schüler*innen in der Schule gleich gut lernen und wie die Lernbedingungen in den Schulen verbessert werden können. Dazu wurden die Schüler*innen, ihre Eltern, ihre Deutsch- und Mathematiklehrkräfte sowie die Schulleitungen der teilnehmenden Schulen schriftlich befragt. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie enthielten die Fragebögen für Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen auch Fragen zum Fernunterricht. Weiterhin wurden Indikatoren für die kognitiven Grundfähigkeiten der Schüler*innen erhoben, um sie bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigen zu können.
Die IQB-Bildungstrends werden auf Beschluss der Kultusminister*innen der Länder durchgeführt. Die wissenschaftliche und datenschutzrechtliche Gesamtverantwortung liegt beim Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Petra Stanat. Am IQB wurden die eingesetzten Messinstrumente und Fragebögen entwickelt, erprobt und optimiert. Mit der Organisation und Durchführung der Studie wurde die IEA Hamburg beauftragt. Die Erhebungen in den Schulen wurden von externen Testleitungen durchgeführt, die von der IEA Hamburg für diese Aufgabe geschult wurden.
Die Bewertung („Kodierung“) der Antworten der Schüler*innen und die Datenaufbereitung erfolgten durch die IEA Hamburg nach Maßgaben des IQB. Die Auswertung der Daten und die Bestimmung der erreichten Kompetenzen der Schüler*innen in den Ländern wurden am IQB vorgenommen.
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