Erprobungsstudie 2017 zu den Bildungsstandards Mathematik in der Sekundarstufe I

Ziele und Inhalte der Erprobungsstudie

Im Rahmen der Vorbereitung des IQB-Bildungstrends 2018 wurden von einem Team erfahrener Lehrkräfte aus mehreren Bundesländern unter Leitung und Beratung der wissenschaftlichen Kooperationspartner des IQB aus der Fachdidaktik und der Sonderpädagogik ergänzende Testaufgaben entwickelt. Diese werden unter anderem benötigt, um veraltete Aufgaben zu ersetzen und eine höhere Messgenauigkeit bei Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu erzielen. Ziel der Erprobungsstudie 2017 ist es, die neu entwickelten Testaufgaben vor deren Einsatz im IQB-Bildungstrend 2018 einer größeren Zahl an Schülerinnen und Schülern vorzulegen, um sicherzustellen, dass sie im Schwierigkeitsgrad angemessen und für die Schülerinnen und Schüler allgemein gut verständlich sind.

Um die Güte der Testaufgaben angemessen bewerten zu können, ist es auch erforderlich, die schulischen und außerschulischen Bedingungen, unter denen die Jugendlichen lernen, zu untersuchen. Deshalb bitten wir die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte und z. T. auch die Eltern, einen Fragebogen auszufüllen.

Wer nimmt an der Studie teil und wann findet sie statt?

An der Erprobungsstudie nehmen etwa 3.000 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe an mehr als 150 allgemeinen Schulen und Förderschulen aus 9 Bundesländern teil. Der Testzeitraum erstreckt sich von April bis Mai 2017.

Wer verantwortet die Studie und wer führt sie durch?

Die wissenschaftliche und datenschutzrechtliche Gesamtverantwortung für die Studie liegt beim Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Petra Stanat. Am IQB wurden die eingesetzten Messinstrumente und Fragebögen entwickelt, vorerprobt und optimiert. Mit der Organisation und Durchführung der Studie wurde das IEA Hamburg beauftragt. Der Test selbst wird von Testleiterinnen und Testleitern durchgeführt, die vom IEA Hamburg für diese Aufgabe geschult wurden.

Welche Aufgaben werden in den Tests verwendet?

Es werden verschiedene Aufgabenformate verwendet: a) geschlossene Aufgabenformate (z. B. sogenannte Multiple-Choice-Aufgaben, bei denen aus verschiedenen Antwortalternativen auszuwählen ist), b) halboffene Aufgabenformate (mit einer Kurzantwort zu bearbeitende Aufgaben) und c) offene Aufgabenformate (z. B. frei zu formulierende Antworten mit einer Länge von mehreren Sätzen, Zeichnungen, Skizzen etc.). Geschlossene Aufgabenformate werden maschinell ausgewertet. Halboffene oder offene Formate erfordern Beurteilungen durch geschulte Kodiererinnen und Kodierer anhand von genauen Kodieranweisungen.

Eine Übersicht der eingesetzten Aufgabenformate finden Sie hier.

Wird jede Schülerin/jeder Schüler die gleichen Aufgaben bearbeiten?

Bei der Untersuchung werden verschiedene Aufgabenhefte eingesetzt. Jede Schülerin bzw. jeder Schüler bearbeitet also nur einen kleinen Teil der ingesamt zu erprobenden Aufgaben. Welches Aufgabenheft eine einzelne Schülerin/ein einzelner Schüler bearbeitet, wurde nach dem Zufallsprinzip festgelegt. Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden Aufgaben vorgelegt, die von Expertinnen und Experten aus der Sonderpädagogik entwickelt wurden.

Wie läuft die Studie ab?

Die Untersuchung findet an einem Vormittag in der Schule statt und dauert insgesamt ca. 3,5 Zeitstunden einschließlich mehrerer Pausen. Die Erhebung umfasst die folgenden Phasen:

  • Bearbeitung des Aufgabenheftes 1 (Aufgaben Mathematik), Teil 1: 60 Minuten
  • PAUSE: 15 Minuten
  • Bearbeitung des Aufgabenheftes 1 (Aufgaben Mathematik), Teil 2: 60 Minuten
  • PAUSE: 15 Minuten
  • Bearbeitung des Aufgabenheftes 2 (Aufgaben kognitive Grundfähigkeiten) sowie des Schülerfragebogens: ca. 25 Minuten

Was passiert mit den Ergebnissen der Studie?

Lehrkräfte, anderes pädagogisches Personal oder Erziehungsberechtigte werden zu keinem Zeitpunkt Einblick in die Testantworten oder die Angaben im Schülerfragebogen erhalten. Die bearbeiteten Aufgabenhefte und Fragebögen werden von den Testleiterinnen und Testleitern nach der Bearbeitung eingesammelt und direkt an das IEA Hamburg weitergeleitet. Im Anschluss an die Erhebungen werden die Daten im IEA Hamburg eingegeben, verarbeitet und in pseudonymisierter Form an die Projektleitung am IQB zur Auswertung übermittelt. Alle Berichte über die Ergebnisse der Studie werden auf zusammengefassten Daten beruhen. Es wird also nicht möglich sein, die Ergebnisse einzelnen Personen zuzuordnen. Die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Durchführung der Studie. Alle im Rahmen der Studie eingesetzten Unterlagen und Abläufe wurden datenschutzrechtlich geprüft und vom Ministerium des jeweiligen Bundeslandes genehmigt.

Gibt es für die Teilnahme an dem Test eine Note?

Es geht bei der Aufgabenerprobung nicht darum, die Leistungen der Schülerinnen und Schüler zu vergleichen oder eine einzelne Schule zu bewerten. Vielmehr soll die Eignung der Testaufgaben für den späteren Einsatz im IQB-Bildungstrend 2018 untersucht werden. Für das Testergebnis werden deshalb keine Noten vergeben. Die engagierte Teilnahme der Schülerinnen und Schüler ist dennoch sehr wichtig, um gute Aufgaben auswählen zu können.

 

JKö
Kontakt

Jenny Kölm, IQB-pilot2017

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