IQB-Bildungstrend 2018
Am 18. Oktober 2019 wurden die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2018 auf einer Pressekonferenz im Sekretariat der Kultusministerkonferenz in Berlin vorgestellt. Der Berichtsband ist beim Waxmann Verlag publiziert und steht zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Am IQB-Bildungstrend 2018 nahmen 44.941 Schüler*innen der 9. Jahrgangsstufe aus insgesamt 1.462 Schulen in allen Ländern in der Bundesrepublik Deutschland teil. In jeder der nach einem Zufallsverfahren gezogenen Schulen wurden ebenfalls per Zufall eine Klasse (an Gymnasien) bzw. zwei Klassen (an nichtgymnasialen Schularten) bestimmt, die an der Testung teilnahmen (in Förderschulen wurde davon abweichend eine größere Testgruppe gebildet, die in der Regel mehrere Lerngruppen umfasste). Die Erhebungen zum IQB-Bildungstrend 2018 fanden zwischen April und Juni 2018 statt, wobei sich der konkrete Zeitraum zwischen den einzelnen Ländern leicht unterschied.
In den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) für das Fach Mathematik werden auf der Basis fachdidaktisch begründeter Kompetenzmodelle sechs allgemeine und fünf inhaltsbezogene mathematische Kompetenzen unterschieden, die das gesamte Spektrum mathematischen Arbeitens beschreiben. Die allgemeinen mathematischen Kompetenzen umfassen „Mathematisch argumentieren“, „Probleme mathematisch lösen“, „Mathematisch modellieren“, „Mathematische Darstellungen verwenden“, „Mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen“ und „Kommunizieren“. Bei den inhaltsbezogenen mathematischen Kompetenzen handelt es sich um Zahl (Leitidee 1), Messen (Leitidee 2), Raum und Form (Leitidee 3), Funktionaler Zusammenhang (Leitidee 4) sowie Daten und Zufall (Leitidee 5). Im IQB-Bildungstrend 2018 kamen Aufgaben zu allen oben genannten Kompetenzen zum Einsatz.
Die Grundlage für die Entwicklung der Bildungsstandards in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik bildet ein gemeinsames Konzept der naturwissenschaftlichen Grundbildung, das für die drei Fächer mit den vier gemeinsamen Kompetenzbereichen Fachwissen, Erkenntnisgewinnung, Bewertung und Kommunikation konkretisiert wurde. Wie bereits im IQB-Ländervergleich 2012 wurden auch im IQB-Bildungstrend 2018 die erreichten Kompetenzen in den Bereichen Fachwissen und Erkenntnisgewinnung in allen drei Fächern erfasst.
Die Kompetenztests wurden durch einen Schüler*innenfragebogen ergänzt, mit dem Angaben zu schulischen und außerschulischen Lernbedingungen erfasst wurden. Diese Angaben können bei der Interpretation der Testergebnisse berücksichtigt werden und dienen dazu, Zusammenhänge zwischen den Rahmenbedingungen des Lehrens und Lernens und der Kompetenzentwicklung von Schüler*innen aufzudecken.
Die Jugendlichen und ihre Eltern wurden außerdem gebeten, Angaben zu ihrer Herkunft sowie zum Beruf und zur Ausbildung der Eltern zu machen. Diese Angaben zur familiären Situation bilden die Grundlage zur Bestimmung sozialer und zuwanderungsbezogener Disparitäten. Der Elternfragebogen wurde dabei erstmals in mehreren Sprachen (Deutsch, Arabisch, Englisch, Polnisch, Russisch und Türkisch) zur Verfügung gestellt.
Darüber hinaus wurden die Fachlehrkräfte in den einbezogenen Fächern und die Schulleitungen der teilnehmenden Schulen schriftlich über die schulischen Lehr- und Lernbedingungen befragt. Weiterhin wurden Indikatoren für die kognitiven Grundfähigkeiten der Schüler*innen erhoben. Mit der Erfassung von Hintergrundvariablen werden fundierte und differenzierte Analysen der Ergebnisse der Studie ermöglicht, die wichtige Anhaltspunkte für die Weiterentwicklung der Bildungssysteme der Länder liefern können.
Die IQB-Bildungstrends werden auf Beschluss der Kultusminister*innen der Länder durchgeführt. Die wissenschaftliche und datenschutzrechtliche Gesamtverantwortung liegt beim Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Petra Stanat. Am IQB wurden die eingesetzten Messinstrumente und Fragebögen entwickelt, erprobt und optimiert. Mit der Organisation und Durchführung der Studie wurde die IEA Hamburg beauftragt. Der Test selbst wurde von externen Testleiter*innen durchgeführt, die von der IEA Hamburg für diese Aufgabe geschult wurden.
Die Bewertung („Kodierung“) der Antworten der Schüler*innen und die Datenaufbereitung erfolgten durch die IEA Hamburg nach Maßgaben des IQB. Die Auswertung der Daten und die Bestimmung der erreichten Kompetenzen der Schüler*innen in den Ländern wurde am IQB vorgenommen.
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