Stereotype Threat als Ursache niedriger Leistungen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem (Stereotype Threat)

 

Inhaltsverzeichnis

Projektbeschreibung

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Datensatz veröffentlicht am 27.05.2016
Version v4
aktuelle Version verfügbar seit 14.02.2019
Erhebungszeitraum 2012-2015
Stichprobe Studie 1a: Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 (N=301); Klassen (N=17); Schulen (N=6); Studie 1b: Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 (N=230); Klassen (N=9); Schulen (N=3); Studie 1c DE: Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 (N=298) an Realschulen (N=5); Klassen (N=13); Studie 1c TR: Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 (N=349) an Realschulen; Fragebogenstudie 3c: Schüler*innen der Jahrgangsstufen 9 und 10 (N=279); Klassen (N=11); Schulen (N=5); Grundschulstudie 3d/e: Schüler*innen, die an mindestens einem der drei Messzeitpunkte teilgenommen haben (N=458) an der Grundschule (N=12); Klassen (N=31)
Erhebungseinheit Lehrkräfte
Schüler*innen
erfasste Kompetenzen Studie 1a: Sprachkompetenz Deutsch; Studie 1b: Mathematische Kompetenz; Studie 1c DE: Sprachkompetenz Deutsch; Studie 1c TR: Sprachkompetenz Deutsch; Studie 3d/e: Lesekompetenz
Region Baden-Württemberg, Berlin, Nordrhein-Westfalen
Leitung Martiny, Prof. Dr. Sarah Elisabeth
Datengebende Martiny, Prof. Dr. Sarah Elisabeth
Universität Tromso / University of Tromso / Universitetet i Tromsø
Auftraggeber / Mittelgeber Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Zitationsvorschlag Martiny, S. E., Froehlich, L., Mok, S. Y. & Deaux, K. (2016). Stereotype Threat als Ursache niedriger Leistungen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem (Stereotype Threat) (Version 4) [Datensatz]. Berlin: IQB – Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen. http://doi.org/10.5159/IQB_Stereotype_Threat_v4
Datenrestriktion / Zugangshinweise Es gibt keine spezifischen Datenrestriktionen.

 

Projektbeschreibung

Ziel des Forschungsprojektes war es, den Einfluss fähigkeitsbezogener negativer Stereotype auf akademische Leistungen von Schüler*innen mit (türkischem) Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem in verschiedenen Leistungsdomänen zu untersuchen. Es wurde postuliert, dass ein Teil der Leistungsunterschiede zwischen Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund auf das Vorhandensein negativer Stereotype über Migrant*innen und der Aktivierung dieser negativen leistungsbezogenen Stereotypen in Testsituation zurück zu führen ist. In einer Reihe experimenteller Untersuchungen wurde in einem ersten Schritt die Aktivierung negativer Stereotype in Testsituationen systematisch variiert und ihr Einfluss auf die durchschnittliche Testleistung von Schüler*innen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Schüler*innen ohne Migrationshintergrund in sprachlichen und mathematischen Fähigkeitstests (z. B. PISA) untersucht. Dabei wurden die Konsequenzen der verschiedenen Arten der Stereotypaktivierung miteinander und mit Kontrollgruppen, in denen keine Stereotype aktiviert wurden, verglichen. In einem zweiten Schritt wurde untersucht, welche Rolle die Migrationsgeneration und das Alter der Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund beim Umgang mit der Aktivierung negativer Stereotype und deren Konsequenzen auf Leistung spielt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aktivierung leistungsbezogener negativer Stereotype die Testleistungen von Schüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund beeinflusst. Es gab einen signifikanten Unterschied zwischen Schüler*innen mit türkischem Migrationshintergrund und deutschen Schüler*innen hinsichtlich ihrer Mathematikleistungen, wenn vor dem Test auf leistungsbezogene Gruppenunterschiede hingewiesen wurde. Wenn vorab hingegen gesagt wurde, dass keine Gruppenunterschiede bestehen, zeigte sich auch kein Leistungsunterschied zwischen den beiden Gruppen. Studie 1a: Es wurden implizite Intelligenztheorien als Moderator von Stereotype Threat erhoben. Als implizite Intelligenztheorien bezeichnet man die subjektive Überzeugung von Menschen, inwieweit ihre Intelligenz als unveränderbar (Entity-Theorie) oder durch Anstrengung veränderbar (Incremental-Theorie) wahrgenommen wird (Dweck, 1999). Die Kombination von Stereotype Threat, der eine Unveränderbarkeit der Fähigkeit der Eigengruppe impliziert, und der Unveränderbarkeitsüberzeugung in Bezug auf die eigene Fähigkeit sollte zu besonders starken Leistungseinbußen für türkischstämmige Migrant*innen führen. Studie 1b: Der Einfluss negativer Stereotype auf die mathematischen Leistungen türkischstämmiger Schüler*innen. In dieser Studie wurde zusätzlich neben dem Migrationshintergrund (keiner vs. türkischer), die Variable zur selbstgewählten ethnischen Gruppenzugehörigkeit erfasst. Studie 1c DE: Implizite Intelligenztheorien moderieren Stereotype Threat für türkischstämmige Schüler*innen (mit deutscher Versuchsleiterung). Studie 1c TR: Implizite Intelligenztheorien moderieren Stereotype Threat für türkischstämmige Schüler*innen (mit türkischer Versuchsleitung). Der vorliegende Datensatz hat nur Daten mit einer türkischen Versuchsleitung. Um den Einfluss der türkischstämmigen Versuchsleitung zu untersuchen, mussten die Datensätze der Studie 1c DE und Studien 1c TR zusammengefügt werden. Fragebogenstudie 3c: Fragebogenstudie zur Gruppenidentifikation und Public Regard bei türkischstämmigen Migrant*innen und den Kontakt zu Deutschen Grundschulstudie 3d/e: Längsschnittstudie mit Grundschüler*innen mit und ohne Migrationshintergrund zur Untersuchung, ob negative Stereotype gegenüber verschiedenen ethnischen Gruppen bekannt sind. Weitere Untersuchung von Stereotype Threat-Effekten bei Grundschüler*innen. (Projekt/IQB)

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Leerdatensätze

Um Ihnen einen ersten Überblick der Datensätze zu vermitteln, haben Sie hier die Möglichkeit, Leerdatensätze herunterzuladen.

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Dokumentation

Hier finden Sie weiterführendes Material zur Studie:

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Literatur

Eine Auswahl an Publikationen finden Sie in dieser PDF Literaturliste (Stand: 29.07.2021).

2019

Froehlich, L., Martiny, S. E., & Deaux, K. (2019, 14. November). A longitudinal investigation of the ethnic and national identities of children with migration background in Germany. Verfügbar unter https://osf.io/dyqpa/

Forschungsdatenzentrum am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (2019). Stereotype Threat. Skalenhandbuch zur Dokumentation der Erhebungsinstrumente. Berlin: Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen. Verfügbar unter https://www.iqb.hu-berlin.de/fdz/studies/Stereotype_Threat https://doi.org/10.5159/IQB_Stereotype_Threat_Skalendokumentation_v1

Froehlich, L., Martiny, S. E. & Deaux, K. (2019). A Longitudinal Investigation of the Ethnic and National Identities of Children With Migration Background in Germany. Social Psychology, 1–15. https://doi.org/10.1027/1864-9335/a000403

2018

Froehlich, L., Mok, S. Y., Martiny, S. E. & Deaux, K. (2018). Stereotype threat effects for Turkish-origin immigrants in Germany. Taking stock of cumulative research evidence. European Educational Research Journal, 1–25.

2017

Mok, S. Y., Martiny, S. E., Gleibs, I. H., Deaux, K. & Froehlich, L. (2017). The interaction of vertical collectivism and stereotype activation on the performance of Turkish-origin high school students. Learning and Individual Differences, 56, 76–84. https://doi.org/10.1016/j.lindif.2017.05.002

2016

Froehlich, L., Martiny, S. E., Deaux, K., Goetz, T. & Mok, S. Y. (2016). Being smart or getting smarter: Implicit theory of intelligence moderates stereotype threat and stereotype lift effects. The British Journal of Social Psychology, 55(3), 564–587. https://doi.org/10.1111/bjso.12144

Froehlich, L., Martiny, S. E., Deaux, K. & Mok, S. Y. (2016). “It’s Their Responsibility, Not Ours”. Social Psychology, 47(2), 74–86. https://doi.org/10.1027/1864-9335/a000260

Martiny, S. E. (2016). Stereotype Threat als Ursache niedriger Leistungen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem. Konstanz: Universität Konstanz.

Martiny, S. E., Froehlich, L., Mok, S. Y. & Deaux, K. (2016). Stereotype Threat als Ursache niedriger Leistungen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem (Stereotype Threat) (Version 4) [Datensatz]. Berlin: IQB – Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen. https://doi.org/10.5159/IQB_Stereotype_Threat_v4

Mok, S. Y., Martiny, S. E., Gleibs, I. H., Keller, M. M. & Froehlich, L. (2016). The Relationship between Ethnic Classroom Composition and Turkish-Origin and German Students' Reading Performance and Sense of Belonging. Frontiers in Psychology, 7, 1071. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2016.01071

2015

Mok, S. Y., Froehlich, L. & Scholz, C. (2015). Leistungsminderung durch negative Stereotype im Schulkontext. Lehren & lernen, 41(1), 28–31. Verfügbar unter https://schule.neckar-verlag.de/leistungsminderung-durch-negative-stereotype-im-schulkontext

2014

Martiny, S. E., Mok, S. Y., Deaux, K. & Froehlich, L. (2014). Effects of activating negative stereotypes about Turkish-origin students on performance and identity management in German high schools. Revue internationale de psychologie sociale, 3(27), 205–225.

2012

Inzlicht, M. & Schmader, T. (Eds.). (2012). Stereotype threat. Theory, process, and application. Oxford: Oxford Univ. Press.

2011

Martiny, S. E., Götz, T., Dresel, M. & Lämmle, L. (2011). Stereotype Threat in Lern- und Leistungssituationen. Theoretische Ansätze, empirische Befunde und praktische Implikationen. In M. Dresel & L. Lämmle (Hrsg.), Motivation, Selbstregulation und Leistungsexzellenz (Talentförderung, Expertiseentwicklung, Leistungsexzellenz, Bd. 9, S. 153–177). Münster: LIT.

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